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- Koordination
Modellkoordination zahlt sich aus!
Sind verschiedene Fachplaner, 3D-Modelle und unterschiedliche Softwares im Spiel, ist eine Modellkoordination gefragt. Was einfach klingt, ist in Wirklichkeit oft eine nervenaufreibende Angelegenheit, sobald es aber funktioniert, der Grundstein für die folgenden BIM-Prozesse.
Die grössten Defizite sehen wir bei der zu späten Modellkoordination, die unterschiedlichen Aufbauten und Herangehensweise der Software, wenn es um die Verortung geht und dem fehlenden Willen zusammen mit der BIM-Methode gewisse interne Prozesse zu ändern. Mit BIM werden Inhalt (3D-Modell) und Kommunikation innerhalb dem Planungsteam miteinander verschmolzen. Um dies zu erfüllen, müssen Modelle (IFCs) aufeinander abgestimmt sein. Da die Softwares unterschiedliche Arbeitsumgebungen aufweisen, heisst das für Fachplaner Exportmöglichkeiten studieren und ausprobieren, Plugins zur Hilfe nehmen, evtl. interne Prozesse anpassen und ganz wichtig bei der Definierung der Modellkoordination mitdiskutieren. Die Modellkoordination im BAP dient dazu, sich im Team abzustimmen und den Aufwand beim IFC-Export für alle möglichst klein zu halten. Im BAP sind ein Modellnullpunkt und zwei Kontrollpunkte gemäss folgender Tabelle definiert, welche Projektkoordinaten sowie Landeskoordinaten enthalten. Wichtig aus unserer Sicht ist die direkte Referenzierung zum Katasterplan. Die Koordinationspunkte sollen auf einem Vermessungsfixpunkt oder zumindest auf einem Parzelleneckpunkt liegen. Am besten wählt man Punkt, welche auch eine Höhenangabe aufweisen. Auf die drei Punkte werden in jedem Modell Objekte (z.B Kegel) platziert werden. So kann kontrolliert werden, ob die Modelle richtig zueinander ausgerichtet sind.


Die Bedürfnisse der einzelnen Fachplaner an die Modellkoordination unterscheiden sich doch recht grundsätzlich. Wir als Landschaftsarchitekten können unserer Expertise in Bezug auf Verortung, Georeferenzierung und Ausrichtung einbringen und bestehende Denkmuster im Hochbau hinterfragen. Zum Beispiel ob der klassische Projektnullpunkt (üblicherweise EG-Kote) eine Zukunft hat in der Modellkoordination als Koordinationsnullpunkt? Er ist zwar ein Fixpunkt für den Z-Wert, aber nicht unbedingt für den X/Y-Wert und wenn er im 3D-Modell innerhalb des Gebäudes liegt, ist er somit auf den 1. Blick nicht sichtbar.
Ihr merkt es nicht ganz einfach, diese Modellkoordination. Kommt noch eine Drehung zum Norden hinzu, ist das Chaos vorausgesagt.

Wir empfehlen euch folgende Schritte für eine erfolgreiche Modellkoordination:
- Bedürfnisse frühzeitig vor Modellierbeginn während BAP-Bearbeitung proaktiv einbringen
- Befasst euch mit den verschiedenen Verortungs- und Koordinatenwerkzeuge und den Exportoptionen eurer Software. Wie weit können und wollen wir uns anpassen?
- Fordert nach der Festlegung der Modellkoordination und vor Modellierbeginn eine Testphase anhand von Testbauteilmodellen. Jeder Fachplaner erstellt die geforderten Kontrollobjekte (z.B Kegel) und jeweils ein für ihn typisches Bauteil.
- Testet auch bei euch in der Software die Verknüpfung mit anderen Modellen. Oft ist da nochmals ein Plugin zur besseren Übersetzung notwendig.
Viel Erfolg!