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- Koordination
BIM-Prozesse in der Praxis – Teil 2
Die BIM-Methode an sich bringt viele neue Prozesse und Instrumente mit sich. Von der Auftragsvergabe, der Auftragsdefinition bis zur Projektbearbeitung. Bei der Auftragsvergabe geht es um Phasenzugehörigkeit, Leistungsanteile und Honorierung, welche in der BIM-Methodik neu definiert werden können. Hierfür gibt es eine kurze Übersicht in einem Vortrag von Landscale AG am Event «BIM im Klartext»
Die Auftragsdefinition im Sinne von einer Definition der BIM-Anforderungen wurde im ersten Teil dieser Serie erläutert. In diesem Teil erläutern wir die Prozesse während der Projektbearbeitung.
Während der Projektbearbeitung kann zwischen internen bürospezifischen und externen BIM-Prozessen unterschieden werden. Die Prozesse an sich sind ähnlich aufgebaut, können sich aber in der Bearbeitung unterscheiden.
Externe BIM-Prozesse werden durch die üblichen Instrumente in der BIM-Methode gesteuert, wie der BIM-Abwicklungsplan (BAP). Die internen Prozesse stellt jedes Planungsbüro für sich selbst auf und integriert sie im besten Fall in eine Road-Map . Die internen Prozesse müssen so konzipiert sein, dass sie dynamisch auf die projektbezogenen BIM-Prozesse reagieren können.
Modellkoordination (intern und extern)
Bei der Modellkoordination geht es darum, allen Beteiligten mitzugeben, wie sie ihre Modelle in ihrer Software positionieren sollen. Wichtig aus unserer Sicht ist der Bezug zu LV95, der Meereshöhe und dem Katasterplan. Dieser Prozess sollte unbedingt zu Beginn der Modellbearbeitung mit allen Beteiligten erfolgen und im BAP festgehalten werden.


Modellprüfung (intern und extern)
Die Art und Tiefe der Modellprüfung wird ebenfalls im BAP definiert. Als Beispiel eine Grafik, die zeigt, welche Modelle miteinander überprüft werden sollen.

Bei der Modellprüfung geht im Grundsatz um die Überprüfung der Daten und der Geometrie der verschiedenen Modelle. Die externe Modellprüfung erfolgt durch den BIM-Gesamtkoordinator. Dabei werden Daten und Geometrien in einer Koordinationssoftware (z.B Solibri, Navisworks) anhand definierten Abfrageregeln automatisiert geprüft. Daraus resultiert einen Prüfbericht:

Die interne Modellprüfung erfolgt vor der Abgabe eines Zwischenstandes (Data Drop) an den BIM-Gesamtkoordinator durch einen bürointernen BIM-Verantwortlichen/BIM-Koordinator. Dieser kann die gleichen Methoden anwenden wie der BIM-Gesamtkoordinator. Es geht aber auch oft einfacher mit einer visuellen Kontrolle der Daten und Geometrien. Dabei überprüfe ich meistens die Position des Modells, die Zuordnung der Information zu den Bauteilen und die Bauteile selbst.


Data Drop/Report
Während der Projektbearbeitung werden Zwischenstände zu einem vorgegeben Terminplan gemäss BAP dem Gesamtkoordinator zur Modellprüfung überreicht. Dieser „Data Drop“ erfolgt in der Regel über eine Projektplattform CDE (Common Data Environment z.B Dalux, BIM360, Smino, buildagil).
